Werbung? Nein Danke!

Meiner Meinung nach ist Fernsehwerbung, die im Youtube vor- und rein gestreamte Werbung, oder Werbeflächen, die ganze Internetseite zumüllen, eine der Geißeln der modernen Medienwelt. Es gibt diverse Browseraddons, Apps oder Services, welche Werbung rausfiltern und unterdrücken sollen, aber ich möchte hier eine einfache, effektive und für das komplette Heimnetzwerk gültige Möglichkeit vorstellen, welche mit wenigen technischen und finanziellen Aufwand einen echten Komfortgewinn darstellt. Das Pi-Hole.

Das Pi-Hole wird auf einen Raspberry Pi installiert und ist nach kurzen Konfigurationsaufwand das Werbeschutzschild für jeden Teilnehmer im heimischen Netzwerk. Dabei ist es egal ob LAN oder WLAN ob PC, Smartphone, Tablet oder TV.

Sobald das PI-Hole läuft sieht man schon die ersten Unterschiede auf den Internetseiten:

Trotz der kleinen Bilder ist es dennoch gut erkennbar, dass die Werbung geblockt ist. Wie funktioniert das Ganze? Kurz gesagt, der Raspberry Pi wird als neuer heimischer DNS-Server konfiguriert. Anhand einer Blacklist lässt er Werbe DNS Anfragen ins Nirvana laufen und unterdrückt so die Anfragen zum werbebetreibenden Server. Das Resultat ist, dass nur der eigentliche Inhalt der Seite angezeigt wird.

Die Installation und Konfiguration sollte für einen technikaffinen Menschen, der Begriffe wie SSH, Putty DHCP und ähnliches versteht kein Problem sein. Dieser Beitrag ist auch nicht als Anleitung gedacht. (Eine step-by-step Anleitung befindet sich am Ende.)

Folgende Schritte sind zu beschreiten.
1. Raspberry OS installieren.
2. Raspberry Pi im heimischen Netzwerk einbinden.
3. PI Hole installieren und konfigurieren.
4. Router bzw. PC´s anpassen.
5. Feinschliff und Troubleshooting.


1. Raspberry OS installieren.
Es gibt dutzende Betriebssysteme und verschiedene Hardwaregenerationen des Raspberry Pi´s. Mit Hilfe des Raspberry Pi Imager wird der umfassendste aber auch einfachste Weg zur Verfügung gestellt. Der Imager ist selbsterklärend und liefert mit eine Vorkonfigurationsmöglichkeit welche vieles vereinfacht.

2. Raspberry Pi im heimischen Netzwerk einbinden.
Nun muss der Raspberry Pi nur per LAN Kabel am Router angeschlossen werden. Eine Verbindung per WLAN ist natürlich auch möglich. Ein Geschwindigkeitsverlust war in meinem Testaufbau nicht spürbar. Um den Aufwand dabei minimal zu halten, empfiehlt sich die SSD und Passwort Eingabe per Imager (siehe oben)

3. PI Hole installieren und konfigurieren.
Mit dem SSH Client PuTTY oder per lokaler Tastatur und Monitor kann nun der PI-Hole Service installiert werden. Hierzu muss lediglich folgender Befehl ausgeführt werden:

curl -sSL https://install.pi-hole.net | bash

Nach dem Download startet ein automatisierter Installationsassistent. Es können nun öffentliche DNS Server, Blacklisten-Server aber auch die IP Erreichbarkeit des PI-Holes und das Admin Passwort eingestellt werden.

4. Router bzw. PC´s anpassen
Abschließend muss entweder am Router in der DHCP Einstellung der neue DNS Server eingestellt werden (dann gilt es ausnahmslos für alle Teilnehmer des Netzwerkes) oder man konfiguriert die Computer manuell auf den neuen DNS.

5. Feinschliff und Troubleshooting
Sofern notwendig können über die Webseite des PI-Hole-Servers nun die Whitelist-Eintragungen ergänzt, Clients exkludiert werden oder der Werbefilter temporär deaktiviert werden.

Nun solle nahezu jegliche Werbung vom Bildschirm ferngehalten werden 🙂

Anleitung auf heise.de

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